Allgemeines

 

Ewer waren die traditionellen Gebrauchsschiffe der norddeutschen Flüsse und der Nordseeküsten, die wegen ihrer flachen, anfangs ganz kiellosen Böden für diese Reviere perfekt geeignet waren. Soweit es sich dabei um Frachtschiffe handelte, verkehrten sie in den küstennahen Gewässern unter den Inseln. Bei Ebbe konnten sie so problemlos in Prielen oder auf Sandbänken trockenfallen ohne zu kentern.
Dieser Schiffstyp wird seit dem 17. Jahrhundert erwähnt und erlebte seine Hochform im 19. Jahrhundert bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, zunächst als reine Holzbauten, zunehmend vermehrt dann auch aus Stahlblechen gebaut, wobei der platte Schiffboden weiterhin aus Holzbohlen gebaut wurde.
Gefahren wurden diese Schiffe mit einer Besatzung von drei Mann, dem Eigner als Kapitän, dem Knecht (Gehilfe) und dem Jungen (Auszubildender).
Es gab nie einen einheitlichen Typ. Jedes Schiff war für seinen Eigner, der auch meistens der Schiffer war, speziell entworfen und gebaut. Es entwickelten sich Schiffe mit deutlichen Unterschieden in der Bauform, abhängig von ihrer Nutzung, ihrer Herkunft oder ihren Fahrtrouten.
Man unterscheidet Schiffe mit einem Mast (Giek-Ewer) oder mit zwei Masten (Besan-Ewer) und entsprechend des Gebrauchs (Gemüse-Ewer, Fischer-Ewer), des befahrenen Reviers (Lühe-Ewer, See-Ewer)oder bauartiger Varianten (Galeass-Ewer, Kutter-Ewer), häufig in Verbindung mit der Herkunft (Vierländer-, Finkenwerder-, etc. ).

 

 

H.F.125. Finkenwärder Fischerewer 'Cecilie', hier in der Weser zwischen Brake und Bremerhaven. Sie wurde 1876 bei J. Behrends in Finkenwärder für den Fischer Heinrich Wilhelm Kinau gebaut, dem Vater von Gorch Fock, der eine zeitlang als 'Junge' mitfuhr. 

Später gehörte das Schiff Emil Ernst Aug. Peters. 1922 wurde sie abgewrackt.

 

Zum Weitersehen/Weiterlesen empfehle ich die Zeichnungen von Christian Hadenfeld, die Literaturseite und für Infos oder Ausflüge den Museumsteil der Linkseite.

Zurück